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Universal Analytics vs. Google Analytics 4 (GA4): Vorteile & mehr

Geschrieben von Khalid Said | 09.06.2022 13:04:00

Es ist raus: Google stellt Universal Analytics ein. Und weil sich mit dem neuen Google Analytics 4 (GA4) einiges ändert, stellen wir Ihnen im ersten Teil unserer Serie „Universal Analytics vs. Google Analytics 4“ Vorteile und Neuerungen vor.

Im März 2022 verkündete Google das offizielle Aus von Universal Analytics: Am 01.07.2023 wird die Datenbearbeitung eingestellt – ab diesem Tag werden keine weiteren Interaktionen (auch „Treffer“ oder „Hits“ genannt) auf Ihrer Website beziehungsweise Ihren Properties verarbeitet. Aus der Marketing-Sicht sind Sie ab diesem Tag blind unterwegs. Lediglich vor diesem Tag erfasste Daten können noch eingesehen und gegebenenfalls exportiert werden. Für den Export Ihrer Daten aus dem bald eingestellten Universal Analytics haben Sie sechs Monate Zeit. Verpassen Sie diese Frist von Google, müssen Sie sich neben Ihrer Universal Analytics Property auch von Ihren wertvollen Daten verabschieden. Unsere Empfehlungen lauten daher:

  1. Machen Sie rechtzeitig ein beziehungsweise mehrere Back-ups Ihrer Daten
  2. Richten Sie parallel dazu die Google Analytics 4 Property ein

Zum einen sichern Sie somit Ihre Daten und haben zum anderen ausreichend Zeit, um sich an das neue Google Analytics zu gewöhnen. Denn im Vergleich von Universal Analytics vs. Google Analytics 4 (GA4) bietet letzteres zwar Vorteile, aber auch viele Veränderungen. So ist etwa die Art, wie diverse Kennzahlen ermittelt und berechnet werden, bei GA4 neu. Außerdem erfasst das neue Google Analytics 4 (GA4) die Daten Ihrer Properties erst ab dem Tag, an dem Sie die Einrichtung abschließen – eine Datenübertragung von Universal Analytics zu Google Analytics 4 (GA4) ist nicht möglich. Die Einrichtung von GA4 können Sie ganz nebenher parallel zu Ihrem Universal Analytics Setup abschließen. 

Sollten Sie hingegen Google Analytics 360 nutzen, verschieben sich Ihre Fristen um drei Monate. Der entscheidende Tag bei Universal Analytics ist für Sie dann der 01.10.2023: Danach ist die Datenverarbeitung deaktiviert –und Ihr sechsmonatiger Countdown zur Daten-Einsicht und -Sicherung läuft.

Universal Analytics vs. Google Analytics 4 (GA4): Vorteile auf einen Blick

Abgesehen von der Tatsache, dass Universal Analytics nach dem 01.10.2023 nicht mehr für Sie nutzbar sein wird, bietet Ihnen das neue Google Analytics 4 (GA4) starke Vorteile:

  • GA4-Datenstreams sorgen für Übersicht: viele Datenquellen, nur eine Property
    Datenstreams ermöglichen es Ihnen, all Ihre Websites und Apps in einer einzigen Property zu erfassen! So können Sie im Handumdrehen Ihre Marketing-Aktivitäten für mehrere Quellen bewerten. 
  • Moderne Metriken: Google erfasst Treffer jetzt anders

    Die standardmäßige Erfassung einer Vielzahl von Treffern (Hits) beziehungsweise Ereignissen (Events) auf Ihrer Website sowie die Option, benutzerdefinierte Ereignisse (Events) ohne Code anzulegen, ist eine Besonderheit von Google Analytics 4 (GA4). Universal Analytics bot Ihnen dagegen „out of the box“ sieben Treffertypen an. Alles, was nicht über diese Treffertypen erfasst wurde, musste eigenständig erarbeitet und als Event-Treffer registriert werden. Hier finden Sie offizielle Informationen von Google über die Ereignisse (Events) bei GA4. Darin gibt es auch folgende Definition für benutzerdefinierte Ereignisse: „Ein benutzerdefiniertes Ereignis ist ein Ereignis mit einem Namen und einer Reihe von Parametern, die Sie selbst festlegen. Sie erfassen damit Informationen, die für Ihr Unternehmen spezifisch sind.“  

  • Tracking, nur ohne Cookies
    Das Thema „Datenschutz im Web“ steht global auf der Agenda und für viele User ist es besonders wichtig. Immer mehr Browser blockieren daher die für das Tracking wichtigen Cookies, was viele User befürworten. Google möchte sich hier besonders gut positionieren und setzt daher beim Tracking auf das Prinzip „Datenschutz by Design“: „Cookieless Tracking“ und „Federated Learning of Cohorts“ sind da nur einige der Werkzeuge, die das Tracking auch ohne Cookies ermöglichen sollen.
  • Modelling via Machine Learning

    Aufgrund der oben beschriebenen Problematik beim Tracking rund um blockierte Cookies fehlen essenzielle Daten über die User für effizientes Online-Marketing. Google setzt hier auf Machine Learning, um diese Lücke an Daten zu minimieren und im besten Fall gänzlich zu schließen. 

  • Google Analytics KPIs: frischer Wind und neue Berechnung

    Zudem spielen neue beziehungsweise anders berechnete KPIs bei Universal Analytics vs. Google Analytics 4 (GA4) eine wichtige Rolle. Hierzu zählen etwa die Engagement-KPIs und die Verwendung von aktiven Nutzern (User) in den Reports.

  • Weitere Features
    • Vertiefte Google-Ads-Integration
    • Vertiefte BigQuery-Integration


Universal Analytics vs. Google Analytics 4: Datenstreams statt Ansichten

Eine der wichtigsten Neuerungen gegenüber Universal Analytics und zugleich ein großer Vorteil von Google Analytics 4 (GA4) ist die Einführung von Datenstreams: Stellen Sie sich vor, Ihr Unternehmen würde eine Website, einen Blog und eine Android App betreiben. In Universal Analytics müssten Sie entsprechend für jede einzelne Quelle eine eigene Property anlegen. Zudem müssten Sie in den drei Properties mehrere Ansichten einrichten und mittels Filter Ihre Daten entsprechend aufbereiten, um Ihre Marketing-Aktivitäten auswerten zu können. Für gewöhnlich hätten Sie dann eine Ansicht zu ungefilterten Rohdaten, eine aufbereitete Ansicht für das Reporting, weitere je nach Betrachtungswinkel und gegebenenfalls eine Ansicht als Back-up. Um sich ein Gesamtbild zu verschaffen, müssten Sie die Ergebnisse aller Properties zusammenfügen.

In Google Analytics 4 (GA4) hingegen ist das Zusammenfügen von Properties nicht mehr notwendig. Hier müssen Sie nur eine Property aufrufen, um die Performance Ihrer Website, Ihres Blogs und Ihrer App an einem „Ort“ zu betrachten. Universal-Analytics-Ansichten sind somit dem Rotstift zum Opfer gefallen – dafür können Sie die Daten der Datenstreams in Google Analytics 4 (GA4) nach Belieben filtern. Zudem können Sie je Property bis zu 50 Datenstreams von unterschiedlichen Quellen einrichten!

Wie Sie sehen, zeigen sich im Vergleich „Universal Analytics vs. Google Analytics 4 (GA4)“ Vorteile, aber auch deutliche Veränderungen – etwa die Erfassung von Treffern und Events, die Messung der Sitzungen der User oder die Berechnung von Kennzahlen. Mehr über die Neuerungen am Datenmodell von Google und die Ereignisse beziehungsweise Events bei GA4 erfahren Sie in unserem Blogbeitrag „Mit GA4 Events flexibel die eigene Performance messen“. Im dritten Beitrag unserer Reihe geht es dann um den neuen Umgang mit Sessions und die Auswirkung auf Ihre KPIs: „Google Analytics 4 Sessions: Das ist neu in GA4“